Dieser Artikel über Kieferorthopädie dient Ihrer Information. Unsere Praxis bietet selbst keine kieferorthopädischen Leistungen an, aber wir arbeiten eng mit den KFO-Kollegen der Region zusammen.

Kieferorthopädie

Ästhetik

Lächeln

Symmetrie empfinden wir als schön. Gerade Zähne und Gleichmaß und Harmonie des Zahnbogens gelten als Zeichen von Attraktivität.

Das Lächeln ist dann besonders hübsch.

Smile

Idealerweise

  • Die Zähne eines Kiefers stehen in einem harmonischen, symmetrischen Bogen.
  • Beim Zusammenbeißen haben die Seitenzähne gleichmäßig Kontakt, die Schneidezähne gerade nicht mehr, die Kiefergelenke stehen symmetrisch in den Gelenkgruben, und die Kaumuskulatur ist seitengleich angespannt.
  • Die Höcker der oberen Backenzähne beißen in die Zwischenräume bzw. die Vertiefungen der unteren Backenzähne.
  • Dabei stehen die oberen Backenzähne so, dass sie die unteren seitlich leicht überlappen.
  • Die oberen Schneidezähne stehen knapp vor den unteren Schneidezähnen und überdecken sie vertikal um ca. 2mm.

Auch bei geschlossenem Mund

Die Schneidezähne sind die Unterlage für das Weichgewebe der Lippen. Deshalb hängt ein schön geformter Mund  auch vom Gleichmaß der darunter liegenden Zahnreihe ab. Wenn die Zähne in einem perfekten Bogen stehen und die beiden Kiefer eine korrekte Lagebeziehung in allen drei Raumebenen zueinander aufweisen, wirkt sich das auch günstig auf den Profilverlauf und die allgemeine Harmonie des Gesichts aus.

Funktion

Viel wichtiger als Schönheit

ist, dass korrekt beißende Zähne und Kiefer auch ideal funktionieren:

  • Sie können perfekt abbeißen,
  • das Zerkleinern der Nahrung ist perfekt möglich,
  • sie lassen sich leicht reinigen,
  • die Lautbildung beim Sprechen ist uneingeschränkt möglich,
  • in der Bewegung gleiten die Zahnhöcker ungehindert aneinander vorbei,
  • die Belastung beim Kauen verteilt sich gleichmäßig.

Im Umkehrschluss

führen Zahn- und Kieferfehlstellungen zu ungleichmäßiger Belastung einzelner Zähne und Zahngruppen.
Das kann negative Auswirkungen auf den Zahnhalteapparat, auf die Muskulatur und die Kiefergelenke haben. Es kann vermehrte Abnutzung von Schmelz und Zahnbein, Lockerungen der Zähne, überempfindliche Zahnhälse und Schmerzen in Kopf, Nacken und Schultern hervorrufen.
Beißen und Kauen können erschwert sein.
Je stärker ein Zahn nach vorne gekippt steht, desto größer ist das Risiko, daß ihm bei einem Sturz etwas passiert.
Weil es viel schwieriger ist, bei verschachtelt stehenden Zähnen alle bakteriellen Beläge zu entfernen, erhöht sich hier das Risiko für Karies (Zahnfäule) und Entzündung des Zahnfleisches.

 

Außerdem

Vorstehende Schneidezähne behindern häufig das Schließen der Lippen. Das führt dazu, daß man mehr durch den Mund atmet als durch die Nase und der Mund eher austrocknet.
Mundatmung erhöht die Kariesrate und das Risiko für Erkältungskrankheiten.

Manche Fehlstellungen wie z.B. der offene Biß führen zu Sprachstörungen wie Lispeln.

frontal offener Biss, Kfo, Kieferorthopädie, frühes Wechselgebiss

Ursachen

Genetisch

Die Größe und Form der Zähne ist angeboren.

Überzahl oder das Fehlen der Anlage eines oder mehrerer Zähne sind nicht beeinflussbar.

Auch Merkmale wie ein vorspringender Unterkiefer mit umgekehrtem Überbiß der Schneidezähne (Progenie) oder sehr steil stehende Oberkieferschneidezähne, die die untere Front komplett überdecken, (Deckbiß) kommen normalerweise familiär gehäuft vor.

Umweltfaktoren / Angewohnheiten

Eine der wichtigsten nicht angeborenen Ursachen ist der zu lange Gebrauch des Schnullers bzw. das Daumen- oder Fingerlutschen.
Milchzähne sind wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne. Wenn die Milchzähne zu früh verlorengehen – durch Karies oder Unfall – dann hat das häufig Engstände und Kippungen der bleibenden Zähne zur Folge.
Ein falsches Schluckmuster oder auch überwiegende Mundatmung haben gleichfalls ungünstige Auswirkungen auf die Zahn- und Kieferstellung.

Vorbeugung

  • Stillen ist ein gutes Training für die kindliche Mundmuskulatur. Es fördert die richtige Ausbildung der Zahnbögen und eine korrekte Lagebeziehung der Kiefer zueinander.
  • Gewöhnen Sie Lutschgewohnheiten beizeiten ab.
  • Beugen Sie vorzeitigem Verlust von Milchzähnen vor.
  • Lassen Sie den Kinderarzt abklären, ob Ihr Kind ungehindert durch die Nase atmen kann.

Apparaturen

herausnehmbare Spangen

bestehen aus einer Kunststoffbasis, die mit Drahtklämmerchen an den Zähnen festgesteckt wird, und aktiven Elementen wie z.B. Federn oder Dehnschrauben, mit denen Zähne in die gewünschte Richtung gekippt werden. Sollen in beiden Kiefern Zähne bewegt werden, braucht man zwei Spangen. Für jeden Kiefer eine.

Vorteile
  • Lustig bunt
  • zum Essen und Zähneputzen rausnehmen
  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden
Nachteile
  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden
  • kann „verloren“ gehen
  • sollte mehr Stunden im Mund sein als außerhalb, damit’s wirkt
  • nur Zahnkippung möglich
  • Sprache wird undeutlich

Funktions-KFO-Geräte

Gemeinsam ist dieser vielfältigen Gruppe von Apparaturen, daß sie beide Kiefer umfassen und hauptsächlich im Wechselgebiß getragen werden, während der Wachstumsphase.

Das Funktionsgerät liegt passiv im Mund und entfaltet seine Wirkung beim Zubeißen bzw. beim Schlucken.
Es eignet sich besonders zur Veränderung der Kieferrelation.

Vorteile
  • organische Wirkweise
  • zum Essen und Zähneputzen rausnehmen
  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden
Nachteile
  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden
  • kann „verloren“ gehen
  • Sprechen nahezu unmöglich – nicht während Schule
  • sollte trotzdem tagsüber viel getragen werden

festsitzend

Der Kieferorthopäde beklebt die Zähne mit kleinen Bändern und Schlössern (Brackets), durch die Drahtbögen verlaufen. Mit den Bögen werden die Zähne in die richtige Position geführt. Die Apparatur wirkt 24 Stunden pro Tag. Man kann sie nicht selbst aus dem Mund entfernen.

Brackets, feste Spange, Kfo-Apparatur
Vorteile
  • alle Arten von Zahnbewegungen und sehr fein dosierte Kräfte möglich
  • kann nicht selbst aus dem Mund entfernt werden
  • deutliche Sprache
Nachteile
  • kann nicht selbst aus dem Mund entfernt werden
  • kann anfangs ein bißchen weh tun
  • exzellente Mundhygiene notwendig
  • schwierig sauberzuhalten
  • kosmetische Beeinträchtigung

Aligner

Eine 3-dimensionale Simulation der Zahnbewegungen wird am Computer erstellt. Auf dieser Grundlage wird eine Serie – 10 bis 50 – von durchsichtigen Kunststoffschienen angefertigt, die jeweils ca. zwei Wochen lang dauernd (bis auf die Mahlzeiten) getragen werden, bevor die nächste Schiene zum Einsatz kommt.
Manchmal müssen Kunststoffnoppen (Attachments) auf die Zähne geklebt werden, um der Schiene mehr Wirkung zu verleihen.

Vorteile
  • nahezu unsichtbar
  • kann selbst aus dem Mund entfernt werden
  • deutliche Sprache
  • Reinigung der Zähne fast uneingeschränkt
  • für Blasmusik geeignet
Nachteile
  • exzellente Mundhygiene notwendig
  • teuer, normalerweise keine Kassenleistung
  • viel Plastikmüll

Vorteile:

  • Lustig bunt
  • zum Essen und Zähneputzen rausnehmen
  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden

Vorteile:

  • organische Wirkweise
  • zum Essen und Zähneputzen rausnehmen
  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden

Vorteile:

  • alle Arten von Zahnbewegungen und sehr fein dosierte Kräfte möglich
  • kann nicht selbst aus dem Mund entfernt werden
  • deutliche Sprache

Vorteile:

  • nahezu unsichtbar
  • kann selbst aus dem Mund entfernt werden
  • deutliche Sprache
  • Reinigung der Zähne fast uneingeschränkt
  • für Blasmusik geeignet

Nachteile:

  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden
  • kann „verloren“ gehen
  • sollte mehr Stunden im Mund sein als außerhalb, damit’s wirkt
  • nur Zahnkippung möglich
  • Sprache wird undeutlich

Nachteile:

  • kann leicht aus dem Mund entfernt werden
  • kann „verloren“ gehen
  • Sprechen nahezu unmöglich – nicht während Schule
  • sollte trotzdem tagsüber viel getragen werden

Nachteile:

  • kann nicht selbst aus dem Mund entfernt werden
  • kann anfangs ein bißchen weh tun
  • exzellente Mundhygiene notwendig
  • schwierig sauberzuhalten
  • kosmetische Beeinträchtigung

Nachteile:

  • exzellente Mundhygiene notwendig
  • teuer, normalerweise keine Kassenleistung
  • viel Plastikmüll

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Hilfsmittel, die zum Einsatz kommen können.

Von der Mundvorhofplatte über Distraktor, Retainer, Gummizüge und Kopf“geschirren“ bis hin zu Mini-Implantaten.

In manchen Fällen sind auch chirurgische Eingriffe notwendig.

Und oft die enge Zusammenarbeit mit Logopäden.

Beginn der Behandlung

hängt grundsätzlich vom Einzelfall ab

Die Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen besagen, daß die 2. Phase des Zahnwechsels erreicht sein sollte;
d.h. mindestens ein Milcheckzahn oder Milchbackenzahn sollte bereits herausgefallen sein.
Das ist im Schnitt mit ungefähr 10 Jahren der Fall.

Frühbehandlung

Manchmal brechen die „Neuen“ so ungünstig durch, daß eine Überlastung einzelner Zähne droht, wenn der/die Kieferorthopäd*in nicht zügig eingreift.
Oder der Unterkiefer rutscht beim Zubeißen seitlich oder nach vorne weg. Ohne Behandlung würde das Gesicht schief weiterwachsen. In solchen Fällen sollte man deshalb früher mit der Behandlung beginnen.

Bei ganz jungen Patienten

bauen die Knochen- und Faserstrukturen sich leicht um, ein Zahn läßt gut seine Position ändern und man kann Wachstumsschübegeschickt nutzen. Aber im reinen Milchgebiß gibt es zu wenig Unterschnitte, deshalb halten Spangen oft nicht richtig. Und man weiß noch nicht, wie viel Platz die bleibenden Zähne brauchen werden.

Pubertät

Während der Pubertät ereignet sich noch ein kräftiger Wachstumsschub. Diesen Schub kann die Kieferorthopädie oft geschickt ausnützen. Außerdem fällt der Zeitpunkt, in dem alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind, normalerweise kurz vor oder in diese Entwicklungsphase. Deshalb beginnt man meist in dieser Zeit mit der Behandlung.

18. Geburtstag

Bei Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen muss normalerweise die Behandlung vor dem 18. Geburtstag beginnen. Sonst übernimmt die Kasse  die Kosten nur im Ausnahmefall, wenn die Kieferfehlstellung so gravierend ist, dass ein chirurgischer Eingriff notwendig ist und nur noch die Feineinstellung der Zähne kieferorthopädisch erfolgt.

Erwachsene

Die Umbauvorgänge, die notwendig sind, um die Position von Zähnen zu ändern, funktionieren lebenslänglich. Eine Behandlung klappt also auch im Erwachsenenalter. Allerdings muss oft eine festsitzende Technik angewendet werden. Damit können kontinuierlich sanftere Kräfte ausgeübt und damit Resorptionen vorgebeugt werden.

Sonst noch zu beachten

KIG-Klassen

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur Behandlungen, die einem Katalog an Voraussetzungen entsprechen. Manchmal steht ein Zahn nur einen Millimeter zuwenig falsch – und die Behandlung muss selbst bezahlt werden.

Zuzahlungen

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen eine Grundversorgung.

Wie so oft gibt es auch in der Kieferorthopädie ästhetisch ansprechendere, komfortablere Lösungen oder zusätzliche Hilfsmittel, um den Behandlungserfolg zu sichern.

Diese werden privat in Rechnung gestellt.

Mundhygiene ist superwichtig!!!

Besonders bei festsitzenden Apparaturen. Gerade da ist die Reinigung oft schwierig.
Es ist wahnsinnig schade, wenn die Spange entfernt wird und die nun schön stehenden Zähne lauter Flecken oder sogar Löcher haben. Deshalb gut putzen! Die Prophylaxe-Profis in der Zahnarztpraxis helfen gerne.
Und selten Süßes!

Unsere Praxis

behandelt zwar nicht selbst kieferorthopädisch, aber wir arbeiten eng mit den KFO-Kollegen der Umgebung zusammen.

Bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen Ihres Kindes behalten wir die Zahnstellung und Gebissentwicklung im Auge, um Sie zum geeigneten Zeitpunkt zu überweisen.

Während der KFO-Therapie überwachen die Kieferorthopäden die Zahn- und Kieferstellung.
Für die normalen Kontrollen und Individualprophylaxe-Leistungen bleiben weiterhin wir zuständig.

Auch für eventuelle Füllungen oder Zahnentfernungen wird die Kieferorthopädie-Praxis Ihr Kind an uns zurücküberweisen.

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